Fachartikel, 06.02.2020

Für bessere Ergonomie im Fahrzeuginnenraum

Wurde früher die Traktorbedienung durch den Einsatz einiger übergroßer Hebel und einiger Leuchtdioden ermöglicht, so kommen heute riesige Anzeigendisplays, Joysticks und viele Knöpfe und Hebel zum Einsatz.
Vor drei Jahren hat sich die Firma Preh aus Bad Neustadt mit der eigens dafür gegründeten Division „Commercial Vehicles HMI“ gezielt auf diesen Markt ausgerichtet. Zwar steht bei der Firma Preh die Automobilbranche als Hauptbestandteil des Milliardenumsatzes des Automobilzulieferers, aber der Bereich der Nutzfahrzeuge nimmt allein mit 30 Millionen Euro Umsatz in der Landtechnik schon 60% des gesamten Umsatzes bei den Nutzfahrzeugen ein.

Nicht drei, sondern vielmehr dreißig Jahre ist es her, dass Preh begonnen hat Landmaschinen namhafter Hersteller wie z.B. John Deere mit Instrumenten und Bedienelementen auszurüsten. Die stufenlosen Traktoren von John Deere werden seitens Preh mit den sogenannten Shiftern ausgerüstet. Nicht nur die Shifter haben John Deere überzeugt und sieht deshalb die Zusammenarbeit mit Preh auf „Partner-Level Supplier“ Niveau, die höchste Bewertung eines Lieferanten seitens John Deere.

Andere bekannte Namen im Preh Kundenportfolio für Landmaschinen sind Claas, die Joysticks und Bedienelemente des Automobilzulieferers einsetzen, ebenso Deutz Fahr und weitere namhafte Hersteller der Branche.
Preh konzentriert sich bei seinem Angebot auf spezifische Sonderlösungen, diese sind individuell auf den Partner zugeschnitten und erfolgen immer in enger Abstimmung.

Auch im Anforderungsprofil an die Produkte sind andere Maßstäbe zu setzen wie im Automobilbereich.
Liegen dort die Schwerpunkte eher auf einem haptischen Erlebnis und einem hochwertigen Ambiente, muss bei den Nutzfahrzeugen der Blick auf eine robuste und noch langlebigere Ausrüstung gelegt werden. Dies wird umso wichtiger je weiter von der Straße entfernt ein Fahrzeug zum Einsatz kommt. Dort spielen Staub, Schmutz und Regen zunehmend eine Rolle und dürfen die Funktionsweise in keinster Wiese beeinträchtigen. Deshalb bedeutet Robustheit und Langlebigkeit, dass Schalter, Knöpfe und Bedienelemente einen Testeinsatz von 1,5 Millionen Betätigungen überstehen müssen um in die Serienreife gelangen zu können.

Zum Vergleich: Den Bedienelementen im Automobilbereich wird „nur“ ein Sechstel dieser Betätigungen abgefordert.

Um solchen Belastungen standhalten zu können ist eine hohe Qualität erforderlich. Diese erreicht Preh durch eine extrem hohe Fertigungstiefe von bis zu 90%. Von der Entwicklung über die Vorfertigung, die Montage und der Endprüfung, fast alles wird bei Preh Inhouse vorentwickelt, weiterentwickelt und abgewickelt. 

Die robusten Konsolen für die Landmaschinentechnik lassen beinahe vergessen, dass filigrane Elektronikbauteile von Preh überall darin zum Einsatz kommen. Potenziometer, Transistoren oder Widerstände, stündlich werden über eine Viertelmillion Elektronikbauteile bei Preh in Bad Neustadt verarbeitet. Diese sind in dieser Anzahl auch notwendig, denn die Elektronik wird auch im Landmaschinenbereich stark zunehmen, beispielsweise bei Darstellungen über Displays.
Preh entwickelt aufwendige Bedienkonzepte für moderne Landmaschinen die nicht nur das Display, sondern auch den Joystick und die Armlehne umfassen.

Eine Konzeptstudie von Preh zielt darauf ab, dass Cockpit der Landmaschine an Schaltern und Knöpfen zu reduzieren und ergonomische Lösungen einzubringen die Arbeitsmaschine und Büro vereinen.

In die Armlehne integrierte Bedienelemente, ein ergonomischer Zwei-Gassen Fahrhebel mit einem kleinen Touch-Sensor und eine mit diesem Sensor problemlos steuerbare Display-Doppel-Einheit sind nur einige Beispiele für eine solche Konzeptstudie für Landmaschinen. Mittels aktivem haptischen Feedback lassen sich bei der Anwahl einer Funktion auf dem Touchdisplay spürbare Rückmeldungen, vergleichbar einem Tastendruck, realisieren. Der Bediener spürt sofort wenn die Funktionsbestätigung erfolgt ist. Zwei modular positionierbare Drehsteller sind ebenfalls Teil der Konzeptstudie von Preh und ermöglichen die direkte Durchsicht auf die Touchscreendarstellung. Mittels dieser Reduktion an Tasten, Hebeln, Drehreglern und Knöpfen ist das Cockpit der Landmaschine nicht nur aufgeräumter, sondern unterstützt den Bediener des Fahrzeugs bei seiner Arbeit.
 

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