Gut ein Jahr nach dem Einstieg des chinesischen Mehrheitsgesellschafters Joyson hat die Geschäftsführung der Preh GmbH, Bad Neustadt a. d. Saale, eine positive Zwischenbilanz gezogen: Der Automobilzulieferer hat seinen dynamischen Wachstumskurs fortgesetzt und in 2011 einen neuen Umsatzrekord in Höhe von 412 Mio. EUR erwirtschaftet. Gegenüber dem starken Vorjahr bedeutet dies ein nochmaliges Plus in Höhe von 20%.
Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg von 17,8 Mio. EUR auf 27,8 Mio. EUR. Neben der Eröffnung eines zweiten Preh-Werkes in Mexiko und dem erfolgreichen Produktionsstart im neuen chinesischen Werk Ningbo verzeichneten auch die europäischen Preh-Standorte in Bad Neustadt, Trofa/Portugal und Brasov/Rumänien im Jahr 2011 eine positive Geschäftsentwicklung. Dementsprechend stieg die Zahl der Mitarbeiter zum Jahresende 2011 weltweit auf 2.817 Beschäftigte (+15,7%). Auch am Standort Bad Neustadt legte die Zahl der Mitarbeiter von 1.167 auf 1.238 Beschäftigte zu (+ 6,1%). Tendenz weiter steigend: Im laufenden Geschäftsjahr sucht Preh für den Stammsitz rund 90 hoch qualifizierte Fachkräfte, insbesondere Ingenieure für den Entwicklungsbereich. Dementsprechend zuversichtlich ist die Preh-Geschäftsführung auch für die weitere Geschäftsentwicklung. Im Jahr 2012 plant der Zulieferer sowohl beim Umsatz als auch beim Ertrag einen deutlichen Zuwachs.
Anlässlich der Vorstellung der Bilanzzahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr sagte Dr. Michael Roesnick, Vorsitzender der Geschäftsführung der Preh GmbH: „Den Einstieg unseres chinesischen Mehrheitsgesellschafters vor rund einem Jahr haben wir unter zwei Leitsätze gestellt: ‚Preh bleibt Preh‘ und ‚Preh goes global‘. Was auf den ersten Blick vielleicht wie ein Widerspruch klingen mag, haben wir miteinander in Einklang gebracht und konsequent gelebt. Preh hat sich zwar durch den Einstieg von Joyson und den Markteintritt in China spürbar weiterentwickelt und befindet sich auf dem Sprung zum Global Player im Weltmarkt für Automobilelektronik. Gleichzeitig haben wir jedoch an unserer bewährten Unternehmenskultur festgehalten und ein Höchstmaß an Kontinuität für Kunden und Mitarbeiter sichergestellt. Insofern ist die deutsch-chinesische Partnerschaft zwischen Preh und Joyson aus meiner Sicht ein voller Erfolg.“
Verstärkung der Geschäftsführung
Kontinuität und Weiterentwicklung prägen auch eine wichtige personelle Veränderung im Preh-Management: Mit Jochen Ehrenberg rückt zum 1. Juni 2012 der bisherige Entwicklungsbereichsleiter in die Geschäftsführung der Preh GmbH auf. Er übernimmt dort die Verantwortung für das zusätzlich geschaffene Ressort Produktentwicklung sowie den Einkauf. Damit soll dem weiteren Wachstum des Automobilzulieferers und der Internationalisierung der Entwicklung Rechnung getragen werden. Diese Erweiterung der Geschäftsführung ist zugleich ein deutliches Signal in Richtung Kunden und Mitarbeitern, dass Preh trotz des Einstiegs des chinesischen Mehrheitsgesellschafters Joyson auch künftig ein deutscher Automobilzulieferer mit verstärkt internationaler Aufstellung in Europa, Nordamerika und Asien bleibt.
Aufbau eines zweiten Werks in Mexiko – Produktionsstart in China
Aufgrund des starken Wachstums im NAFTA-Raum hat Preh im Sommer 2011 ein zweites Werk in Monterrey in Betrieb genommen. Die neue mexikanische Fertigung umfasst in einem ersten Schritt eine Fläche von 8.300 m2. Die Erweiterung war nötig geworden, weil Preh in Nordamerika ein besonders dynamisches Wachstum verzeichnet und innerhalb von nur sechs Jahren praktisch aus dem Stand zum zweitgrößten Anbieter für Klimabediensysteme in den USA aufgestiegen ist.
Eine zentrale Rolle in der Internationalisierungsstrategie von Preh spielt das neue Werk, das der deutsche Zulieferer zusammen mit Joyson im chinesischen Ningbo errichtet hat. Der neue Produktionsstandort umfasst eine Fläche von 8.000 m2 und hat Anfang September 2011 den Betrieb aufgenommen. Zu den ersten Preh-Produkten, die dort vom Band gelaufen sind, gehörten Lenkrad-Multifunktionsschalter und Klimabediensysteme für den chinesischen Markt. Die Marktregionen Europa und Nordamerika werden weiterhin über die bisherigen Preh-Produktionsstandorte in Deutschland, Portugal, Mexiko und Rumänien bedient.
Neue Aufträge von Audi und Porsche
Im laufenden Geschäftsjahr konnte Preh bereits zwei prestigeträchtige Aufträge für renommierte deutsche Automobilhersteller bekanntgeben. Der Bad Neustädter Bediensystem-Spezialist hat zusammen mit Audi das Klimabediensystem sowie die Lenkrad-Multifunktionsschalter für den neuen Audi A3 entwickelt und in die Serienfertigung überführt. Die Produkte laufen in Portugal und Rumänien vom Band. Darüber hinaus hat Preh auch den Zuschlag für das Klimabediensystem im neuen Porsche 911 erhalten. Es wird in drei Varianten am Preh-Stammsitz in Bad Neustadt gefertigt. Ebenfalls in Bad Neustadt werden die Steuergeräte für das Batteriemanagement des BMW Active E gefertigt. Nach erfolgreicher Entwicklungsarbeit konnte hier ein neues Segment für Preh im Bereich der Elektromobilität erschlossen werden.
Preh ist eine weltweit tätige Unternehmensgruppe mit rund 2.800 Mitarbeitern in Deutschland, Portugal, Mexiko, den USA, Rumänien und China. Stammsitz des Unternehmens ist Bad Neustadt a. d. Saale. Das Unternehmen wurde 1919 gegründet. 2011 erwirtschaftete Preh einen Umsatz von 412 Millionen Euro. Die Entwicklungs- und Fertigungskompetenzen von Preh konzentrieren sich auf Klima- und Fahrerbediensysteme, Sensoren, Steuergeräte und Montageanlagen für renommierte Automobilhersteller.