Konzeptstudie für die Mittelkonsole der Zukunft
Frankfurt a.M./Bad Neustadt. Mit einer neuen Konzeptstudie gibt die Preh GmbH auf der IAA 2017 einen Ausblick auf die technologischen Trends, die die Bedienung im Fahrzeuginterieur in den kommenden Jahren prägen werden. Die Mittelkonsolen-Studie zeigt auf, wie die zunehmende Digitalisierung künftiger Automobilgenerationen Bediensysteme verändert und Komfort und Sicherheit weiter optimiert werden können. Dabei kombiniert Preh die nutzerfreundlichen Bediengewohnheiten von Smartphones mit den Sicherheitsanforderungen während der Fahrt, beispielsweise im dichten Straßenverkehr oder bei höheren Geschwindigkeiten.
Jochen Ehrenberg Preh Chief Technology Officer (CTO): „Wir bewegen uns künftig weiter weg vom klassischen Autofahren und der absoluten Konzentration auf den Straßenverkehr hin zur hochautomatisierten oder später sogar autonomen Mobilität. Solche Szenarien beziehen wir in unsere aktuellen Konzeptentwicklungen mit ein, berücksichtigen aber gleichermaßen auch die mittelfristigen Serienerfordernisse der Fahrzeuge, die noch nicht autonom bewegt werden.“
Die Konzeptstudie trägt dem Trend Rechnung, dass sich Bedienlösungen mit Touchfunktion gegenüber herkömmlichen Schaltern immer mehr durchsetzen. Durch ein aktives haptisches und akustisches Feedback wird jedoch zugleich ein Höchstmaß an Sicherheit bei der Funktionsauswahl gewährleistet. Zudem bedarf es eines gezielten Drucks mit der Hand oder den Fingern, um Funktionen auszuwählen bzw. zu verstellen.
Wertige Optik – exzellente Haptik
Marktstudien belegen, dass Wertigkeit und Bedienkomfort des Fahrzeuginterieurs entscheidende Differenzierungskriterien für die Automobilkunden sind. Dementsprechend präsentiert sich die neue Preh-Studie hochwertig, funktional und klar strukturiert.
Zunächst blickt der Betrachter auf eine Oberfläche aus schwarzem Glas oder exklusiver Holzoptik. Diese ohne Tasten gestaltete Bedienoberfläche wird durch zwei Drehsteller ergänzt. „Wir können so bisherige Anwendungsgewohnheiten erhalten und mit den Drehstellern gleichzeitig auch ein exzellentes, haptisches Highlight für den Anwender bieten“, sagt Preh-Entwicklungschef Ehrenberg.
Auch insgesamt gehört die Haptik zu den besonderen Stärken der Preh-Studie. Denn die Bedienoberfläche der Mittelkonsole ist druckempfindlich ausgelegt. Hierdurch ergeben sich mehrfache Vorteile. So können an beliebigen Stellen Tasten programmiert werden, die bei der Bedienung ein haptisches Feedback geben. Ob Tastendruck oder klassischer Schalter – für den Autofahrer ergibt sich in der Wahrnehmung kaum ein Unterschied.
Eine weitere Besonderheit zeigt der obere Drehsteller. Er ist ringförmig gestaltet und so konzipiert, dass er lediglich aufgeklebt werden konnte. Dadurch ist der innere Bereich des Ringes ungehindert sichtbar und ermöglicht den Blick auf das Display. Dieses kann innerhalb des Drehstellers wechselnde Inhalte darstellen. Dies eröffnet neue Möglichkeiten, spezifische Kundenwünsche seitens der Automobilhersteller maximal flexibel zu berücksichtigen. Somit können beispielsweise auch mehrere Drehsteller auf einer Touchoberfläche verbaut werden, was eine nahezu uneingeschränkte Freiheit bei der Gestaltung und Anordnung von Bedienelementen bietet.
„Drehsteller geben eine gute Orientierung, lassen sich gut ertasten und funktionieren mit der gewohnten Drehmechanik ergänzt durch spürbare Rasten. Der zweite verbaute Drehsteller in unserer Konzeptkonsole wurde so ausgelegt, dass er sich vertikal verschieben lässt und somit der Fahrmodus bei Fahrzeugen mit Automatikgetriebe gewählt werden kann“, beschreibt Jochen Ehrenberg die Vorteile des neuen Konzeptes. Dies sei bereits ein Schritt in die Zukunft, wenn für kommende E-Autos kein Getriebe mehr benötigt werde, sondern nur noch die Fahrrichtung ausgewählt wird, so der Chief Technology Officer weiter.
Im Anzeigebereich des neuen „Center Console Concepts“ sind zwei Displays platziert, die nicht mit Eingabefunktionen belegt sind. Mit Blick auf die Ergonomie ist hier keine klassische Touchbedienung notwendig. Stattdessen kann mit einfachen Wischbewegungen die Anzeige zwischen zwei Displays verschoben werden. So zum Beispiel auch für die Anzeige von Navigationskarten. Mit einer einfachen berührungslosen Wischgeste von rechts nach links kann diese vom Zentraldisplay in das Kombiinstrument verschoben werden und erscheint dort verkleinert. Diese Gestensteuerungen sind in Oberklassenfahrzeugen bereits heute teilweise in der Serie eingesetzt. Neu am Preh-Konzept: Wenn sich dem Monitor eine Hand nähert, wird diese über einen kostengünstigen Infrarotsensor erkannt, statt durch eine vergleichsweise teure, hochauflösende Kamera.
„Wir beabsichtigen, diese Technologie mittelfristig auch in Mittelklassefahrzeugen anzubieten und müssen uns aufgrund der Kosteneffizienz des Infrarotsensors nicht nur auf die Topmodelle der jeweiligen Hersteller beschränken“, erläutert Preh CTO Ehrenberg.
Über Preh
Als global aufgestellter Automobilzulieferer beschäftigt die Preh-Gruppe mehr als 6.000 Mitarbeiter und erzielt einen Umsatz von deutlich über einer Milliarde Euro. Preh wurde 1919 in Bad Neustadt a. d. Saale gegründet und gehört seit 2011 zur Joyson-Gruppe. Zu den Entwicklungs- und Fertigungskompetenzen von Preh gehören insbesondere HMI-Systeme für Pkw und Nutzfahrzeuge, Infotainment- und Connectivity-Lösungen sowie E-Mobility-Steuergeräte.
Innerhalb der Joyson-Unternehmensgruppe, Ningbo (China), die 2004 von Jeff Wang gegründet wurde, bildet Preh die Division Automotive Electronics. Joyson zählt heute zu den weltweit 100 größten Automobilzulieferern.